Ojemine!

Aber beginnen wir von vorne: Es fing damit an, dass ich, während ich geschlafen habe, irgendwann zwischen 09:00 und 10:00 "Angstbeseitigungsanleitungen" vom lieben Herrn fierce bekommen hab. Konnte oder besser gesagt musste nicht viel umsetzen, ausser dass ich (gegen meine Gewohnheit) kurz nach dem Aufstehen etwas gegessen habe um meinen Kreislauf zu stabilisieren.
Später stand ich dann vor der, geglaubten, Hausnummer und war irritiert: Es war ein stinknormaler Hauseingang. Telefon - Patrick anrufen. Ups, kleiner Fehler: Nicht Hausnummer 6 sondern 60. Abmarsch.
Im Studio angekommen, warf ich einige fragende Blicke in die Runde und siehe da, es hat geklappt: Patrick fragt zögerlich "Lola?" (Anm. d. Redaktion: Name wurde aus datenschutztechnischen Gründen geändert)
Detailliertes Gespräch über Pflege, Abheilung, Pierc-Vorgang, etc.
Ab in die Folterkammer.
Kleiner Hexentanz um den Patrick rum, da ich immer im Weg stand (war aber auch nicht sonderlich schwer).
Ich lege mich nach dem Anzeichnen hin und platziere Renee an einer mir angenehmen Stelle *g*
"Red mit mir!" herrsche ich sie noch an und da spür ich auch schon die Nadel. Wei oh wei, dauerte ziemlich lange und Renee sollte das Ablenken noch etwas üben.
Pause. Das war ja echt heavy! Einstich ging ja grad noch, aber der Moment als die Nadel sich die letzten Millimeter aus der Haut rausbohren will... *kopfschüttel*
Nach wenigen (oder einigen? Mein Zeitgefühl ging flöten!) Minuten gab ich ihm ein Startzeichen um sich der zweiten Brust anzunehmen. Ich gab Renee noch eine Chance mich abzulenken: *seufz*
Dann ging es noch darum den Schmuck einzufädeln. Er hat mir ja gesagt, dass es ein wenig zwicken wird. Also geb ich dem Honigzwergal noch eine Chance. Ein wenig Zwicken, war meiner Ansicht nach, ein wenig untertrieben und so raunte ein "Au au au au au!" durch die Kammer. Von mal zu mal eindringlicher versteht sich.
In dem Moment, als ich mir dachte "Reiss den Nippel bitte ab!" wars auch schon vorbei und ich bat wieder um eine Pause.
Tief durchatmen nutzte schon nichts mehr. Die innerliche Anspannung und mein verkrampftes "Nicht-Atmen" und still daliegen zeigte Wirkung in dem mir Tränen in die Augen schossen. Nicht vor Schmerz, nein nein,... aber ich spürte den Moment des fertig werdens schon so nah vor mir, sodass mein Körper sich schon mal darauf einstimmte.
Beim zweiten Schmuck einfädeln hab ich dann Renee etwas erzählt "Um halb 10 komm ich aus der Arbeit raus. Dann bin ich gegen 10 am Stephansplatz. Und dann tuts weh! Au au au au au!" Und auch in diesem Fall wars dann vorbei, bevor mich böse Gedanken heimsuchen konnten.
Sprühregen von Octenisept. Schön, angenehm. Anziehen, rausgehen, drauflos zittern. Jetzt trau ich mich ja schon mich zu bewegen.
Leute, wenn mir die Dinger irgendwann mal zuwachsen: Nicht noch einmal!
Immerhin kann ich mich rühmen: Haltungsnote 1! Schreien konnte ich ja nicht. Rausgehen und mich blöd angaffen lassen, weil mich alle gehört hätten? Peinlich peinlich. Was Stolz alles ausmacht...
Auch wenn Renee mich nicht erfolgreich ablenken konnte (hätte das überhaupt wer gekonnt?) bin ich echt froh, dass sie mit war. *erleichtertaufatme*
Bussi, Süsse!
*an mir runtergugg* Mir blitzen 2 metallische Dinger in die Augen und ich bin froh es gemacht zu haben.
Trotzdem: Was hab ich mir bloss dabei gedacht?
LolaBabe - 29. Sep, 01:48
Und im ablenken bin ich schlecht, ja. Wolltest mir aber auch irgendwie net zuhören. Aber meine Story hätte dem Piercer u.U. eh nervös gemacht. Der hat ja so schon arg gezittert.
Anyway, bin stolz auf Dich. Und sie sehen suuuuper aus, Deine Kollegas. Gott, bin ich stolz, so privilegiert zu sein! :)
Vielleicht war ich von deiner Ablenkung abgelenkt? *gg* Es macht mich aber auch nervös wenn mir wer an den Nippeln rumfummelt! *lach*
Danke, Süsse. Wir haben was gemeinsam: Ich bin auch verdammt stolz auf mich.
Je öfter ich sie mir angugg, desto mehr gefallen sie mir.