I wish... [2]
Mittwoch Abend. Merkur Markt. Ich bin wieder mal voll spät dran und versuche noch rasch ein paar Leckerlis für meine Kater zu besorgen. Diese Auswahl! Heiliger Bim Bam. Na gut, nehmen wir das Übliche, denn wenn ich mich nicht beeile, bekommen sie heute gar nichts mehr. Ich gebe meinem Wagerl einen herzhaften Tritt, um mich noch schnell an die Schlange an der Kasse einzureihen. Geschafft! Da ich selbst auch nicht ganz unversorgt bleiben wollte, hatte ich mir noch eine Ration Eistee sowie meinen heißgeliebten Wojnar´s Nudelsalat plus Aufbackbrötchen ins Sackerl gepackt. So und nun stand ich da und überlegte, wie ich die Kost nach Hause verfrachten sollte. Wir Frauen werden ja auch nicht gscheiter. Entweder man nimmt sich einen Mann mit oder stellt das Auto vor die Tür. Wie das Leben aber so spielt, steht keines davon parat. Abgesehen davon besitze ich sowieso keinen Führerschein.
Nun gut, raus in die Kälte. Der erste Windstoß klatschte mich sogleich gegen die Wand. Himmel, Arsch und Wolkenbruch. Wenn das so weiter geht, sieht mich meine Wohnung erst im Morgengrauen. Obwohl ich bereits ins Schwitzen gekommen war, fröstelte es mich, und ich musste die Taschen abstellen, um meinen Schal nicht zu verlieren.
Plötzlich machte es einen Kracher, dass ich die Häuserfront wackeln hörte. Ich warf einen Blick nach unten und merkte, wie eine meiner Taschen vom Umfallen bedroht war. Ich griff nach unten und erschrak. Neben meiner Tüte lag ein Typ! Und neben meinem Typen lag ein Fahrrad, dessen Rad sich fröhlich im Kreis drehte. Er war anscheinend gestürzt, denn er krümmte sich vor Schmerz. „Tschuldigung. War nicht Absicht!“ entfuhr es ihm.
Und ich? Ich brachte kein Wort heraus. Obwohl meine Ritter normalerweise in glänzender Rüstung auf einem edlen weißen Pferd dahergaloppiert kommen, hatte dieser Drahtesel-Ritter doch etwas an sich. Ich wusste nicht, was es war, denn eigentlich war er aufgrund der Wetterlage ebenso vermummt wie ich. Aber seine Augen glänzten, strahlten mich an. Ich war hypnotisiert. Alles schien in Zeitlupe abzulaufen.
„Eh nix passiert! Bei Dir alles okay?“ kam es plötzlich aus mir raus. „Wird schon wieder. Danke.“ meinte er und versuchte, sich aufzurichten. Nachdem ich mir aus dieser Situation nichts erhoffte und irgendwie auch nicht gewillt war, bei diesem Wetter hier noch länger rumzustehen, packte ich meinen Kram und bewegte mich eiligen Schrittes heimwärts. Meine süßen, kleinen Racker warteten ja auch schon auf mich.
„Tschuldige!“ Hatte der Typ noch was gesagt? Ich drehte mich um und sah, wie er mir zuwinkte. Er stand bereits auf den Beinen. Und Gott, war er groß. Schnurstracks ging er auf mich zu, während ich einen kleinen Schritt zurück machte. In der Gegend, in der ich wohne, sollte man sich ja doch etwas hüten. Auch wenn er, wie gesagt, etwas an sich hatte, das mir gefiel.
„Kenn ich Dich nicht von irgendwo her?“ murmelte er, während er sich in seine dicke Jacke mummelte. „Ähm, möglich, keine Ahnung, von wo denn?“ Er überlegte kurz und schnell entschlossen antwortete er „In der einen Disco, da beim Prater. Hast Du da nicht mal hinter der Bar gestanden? Kann sein, dass ich mich täusche, aber die sieht genauso aus wie Du!“
Wie bitte? Ich war bis zur Nase eingemummt und er will mich erkannt haben? „Ja, das kann ich schon sein. Zumindest bin ich dort noch immer beschäftigt“ „Cool, dann komm ich Dich dort mal besuchen!“ sagte er und grinste mich an. „Äh, okay!? Na dann, äh, bis dann.“ murmelte ich und drehte mich um. Halb grinsend, halb verwirrt dreinblickend ging ich weiter, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen. Noch wusste ich nicht recht, ob ich mich freuen oder fürchten sollte.
LoIaBabe - 2. Sep, 02:05
Und keine Sorge,... über den Typen, werden hier ALLE mehr erfahren. Ob sie wollen oder nicht! ; )